Unsichtbare Spuren

Die Plakatreihe zu „Brick“

Brick - Plakat "The Brain"
Brick - Plakat "The Brain"

„Brick“ ist ein Detektivfilm und stammt aus dem Jahre 2005. Weshalb ich die Plakatreihe hier dennoch vorstellen möchte? Weil sie m.E. zu den besten Plakatreihen aller Zeiten gehört – wodurch ich mich quasi gegen das (ansonsten großartige) „Total Film“ stelle, welches die Poster zu den schlechtesten Postern aller Zeiten zählte.
Und hier folgt meine Begründung:

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Oster Special Teil 3 – Plakat – Donnie Darko


Der dritte Teil des unheiligen Osterspecials.

via movieposter.com

Was wir sehen: Die Silhouette eines unheimlichen Hasen, die sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt. Da gibt es: die amerikanische Flagge, einen mit den Zahlen 28:06:42:12 tätowierten Arm, ein Röntgenbild eines Skelettes, der Düsenantrieb eines Flugzeuges, Bilder von Wolken, das Bild eines Hauses und eine ganze Reihe von Portraits verschiedener Personen.

Worum es augenscheinlich geht: Viele kleine Einzelteile ergeben ein ganzes Bild. In diesem Fall ist das ganze Bild ein unheimlicher Hase, der wohl das Leben einiger Menschen durcheinander bringen wird.

Worum es tatsächlich geht: Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ist ein intelligenter, aber psychisch labiler Teenager. Als das Triebwerk eines Flugzeuges auf das Haus seiner Familie stürzt, ist nichts mehr wie zuvor. Donnie erhält Besuch von Frank, einem Wesen in einem Hasenkostüm, welches ihm das Ende der Welt in 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden prophezeit. Doch passiert das wirklich erst nach dem Unfall? Oder haben diese Visionen schon stattgefunden? Und sind es vielleicht nicht nur Visionen, sondern die Realität?

Zum Plakat: Dass die Silhouette eines Hasen gruselig sein kann, hätte ich nicht erwartet. Durch die Blaufärbung und den schwarzen Hintergrund wird dieser Eindruck verstärkt; am meisten trägt jedoch dazu bei, dass von weitem betrachtet, die einzelnen Elemente ein Skelett eines Hasenkopfes ergeben zu scheinen.
So hat man also schon bei einem kurzen Blick den Eindruck, dass es sich hier nicht um einen fröhlichen Film handelt.
Wenn man sich dann die Elemente des Hasenkopfes einzeln betrachtet, wird es noch düsterer. Nicht nur, dass die Kombination auf subtile Weise beunruhigend ist, auch die Emotionen der dargestellten Menschen zeigen, dass hier nicht alles in Ordnung ist.
Donnie Darko ist einer meiner Lieblingsfilme. Als ich ihn zum ersten Mal sah, war ich zutiefst beunruhigt, ohne genau sagen zu können, warum. Die Stimmung des Filmes, obwohl die Szenen teilweise im Sonnenschein stattfinden, in einer perfekten amerikanischen Kleinstadt, wird durch Musik, Darsteller, Dialoge & Kamerabewegungen so apart verzerrt, dass ich die ganze Zeit hindurch angespannt war.
Ich finde, das Plakat trifft die Stimmung des Filmes perfekt.
Mit einem Osterhasen hat das hier nichts zu tun.

Ich empfehle die Webseite zum Film, die ein weiteres Rätsel aufgibt.

Zum Abschluss noch eine der schönsten Coverversionen aller Zeiten, die im Film Verwendung findet. Im Übrigen gedreht vom Genie Michel Gondry.

Oster Special Teil 2 – Plakat – Alien


Der zweite Teil des unheiligen Osterspecials.

via Filmplakat-Archiv

Was wir sehen: Ein grünes, pickliges Ei, welches in der Luft schwebt und gerade aufbricht.Aus dem Inneren strömt Licht und Rauch. Der Boden unter dem Ei scheint ein Feld zu sein, welches von dem Ei beleuchtet wird.
Dazu gibt es den Schriftzug „Alien – das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ und „Die Bedrohung des Menschen in einer neuen Dimension“. Im Originalplakat stand da übrigens „in space no one can hear you scream“ – also „Im Weltall hört dich niemand schreien“.

Worum es augenscheinlich geht: Ein fremdartiges Wesen verbirgt sich in diesem Ei. Und es hat nichts Gutes vor.

Worum es tatsächlich geht: Das Raumschiff Nostromo ist nach einer langen Reise auf dem Rückweg zu Erde, als es ein Funksignal von einem eigentlich unbewohnte Planeten empfängt. Der Zentralcomputer des Schiffes, „Mutter“ genannt, ändert selbsttätig den Kurs, denn die Besatzung liegt im Kälteschlaf. Erst als es sich in der Umlaufbahn befindet, weckt Mutter die Besatzung. Diese versucht nun herauszufinden, warum sie auf diesem unwirtlichen Planeten gelandet ist und betritt dabei das Wrack eines Raumschiffes, welches abgestürzt zu sein scheint. In einem der Räume dieses Raumschiffes, findet Kane, ein Mitglied der Nostromo-Besatzung, ein ganzes Feld von eierförmigen Gebilden (talk Ostereiersuchen here ;-) – und eines der Eier öffnet sich und ein unbekanntes Wesen kommt heraus und heftet sich an den Helm von Kane. Um ihn zu untersuchen, wird er an Bord der Nostrome zurückgebracht – gegen den Willen von Ellen Ripley (Sigourney Weaver) und damit nimmt das Unglück seinen Lauf…

Zum Plakat: Ich bin der Meinung, außer dem Ei und dem Schriftzug „Alien“ hätte dieses Plakat nichts weiter gebraucht. Das Ei ist klar als solches zu erkennen, aber es ist fremdartig genug um erkennbar zu machen, dass da sicher kein Küken herauskommt. Das Licht, der Nebel und die abstoßende grüne Färbung tun ihr übriges. Dass das Feld im unteren Bereich des Plakates nicht von Menschen angelegt ist, scheint mir auch offensichtlich.
Es gibt eine Version des Plakates, die wirklich nur darauf reduziert ist, und die noch stärker wirkt:

Für mich eines der eindrucksvollsten Plakate der Filmgeschichte, dass nur durch das reduzierte Bild alles erzählt, was nötig ist.

Oster Special Teil 1 – Plakat – Life Of Brian

Da ich selbst keinen religiös geprägten Hintergrund habe, dachte ich darüber nach, was denn das Oster-Special auf dem Plakatwelten-Blog sein könnte.
Ich habe mich also für das „naheliegende“ entschieden, und heute ist „Das Leben des Brian“ dran.

via movieposter.com

Was wir sehen: Der in Stein gemeißelte Titel des Films schwebt über allem – dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest – und natürlich über der Silhouette von drei Männern auf Kamelen. Und über einem Raumschiff.
Das Plakat wird außerdem eingerahmt von einer Reihe von Gesichtern, die eine ganze Bandbreite menschlicher Emotionen zeigen.
Gekrönt wird das Ganze von zwei Engeln, die ein Banner mit der Aufschrift „Monty Python’s“ halten.

Worum es augenscheinlich geht: Um einen Mann namens Brian, der eventuell aus dem All kommt, überlebensgroß ist und bei so manchem Menschen einen tiefen Eindruck hinterlässt.

Worum es tatsächlich geht: Um Brian, einen Juden der justament zum gleichen Zeitpunkt wie Jesus geboren wird. Schon zur Geburt verwechseln die Heiligen Drei Könige den Ort und bringen ihre Gaben fälschlicherweise zu Brian und nicht zu Jesus. Die Verwechslung wird jedoch aufgeklärt und 33 Jahre lang lebt Brian recht ruhig als Verkäufer in Jerusalem. Aus Liebe zu Judith will Brian in diesem Jahr Mitglied bei der Volksfront von Judäa werden, deren Ziel es ist, die römische Besatzung aus Jerusalem zu vertreiben. Dabei muss die Volksfront von Judäa unter anderem auch gegen eine (scheinbare) Gegenbewegung kämpfen: die Judäische Volksfront. Weil Brian sich bei diesen Auseinandersetzungen hervortut, wird er irgendwann fälschlicherweise für den Messias der Juden gehalten – und zur Kreuzigung verurteilt…

Zum Plakat: Durch den sehr schön umgesetzten Schriftzug ist auf jeden Fall ersichtlich, dass Brian nicht irgendwer ist – er ist, wie oben schon erwähnt, überlebensgroß. Ob man von den drei Männern auf Kamelen in der Wüste direkt auf die Heiligen Drei Könige schließt, weiß ich nicht. Da ich den Film kannte, war mir die Verbindung zwar klar, aber ich bin nicht sicher, ob ich sie ohne dieses Wissen gesehen hätte.
Der Kontrast von dem „in Stein gehauenen“ Schriftzug zum spacigen Hintergrund und dem Raumschiff weist für mich auch bildlich in Richtung Komödie. Wenn man dann mit dem Namen „Monty Python“ noch etwas anfangen kann, sollte klar sein, um welche Art Film es sicht handelt. Dieser hier ist sicher der bekannteste und beliebteste der genialen Truppe.
Ich habe den Film lange nach seinem Erscheinen im Jahr 1979 gesehen und erinnere mich noch, dass mich der Schriftzug angezogen hat und ich wissen wollte, wer Brian ist.
Ich denke, das würde auch heute noch funktionieren & deshalb mag ich das Plakat ziemlich gern.

Unbedint checken: den YouTube Kanal von Monty Python, auf dem es auch einen meiner Lieblingssketche gibt.

Und zum Abschluss für den Karfreitag gibt es natürlich noch das hier:

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