Ridley Scott hat keine Zeit zu verlieren. Erst mit 40 drehte er seinen ersten Spielfilm (Die Duellisten), mit 70 blickt er auf inzwischen über 20 Filme als Regisseure zurück. Als Produzent arbeitete er an weit über 40 Filmen mit. Wie auch David Fincher arbeitete Scott zuerst in der Werbebranche. Wenn er Regie führt, bereitet er sich akribisch auf seine Drehs vor. Wenn er ans Set kommt, weiß er, wo die Kamera stehen muss und welche Requisiten gebraucht werden. Er dreht selten mehr als 3 Takes. Laut Eigenaussage braucht er gerade einmal ein Drittel der Zeit, die andere Regisseure fürs Filmemachen benötigen. Er denkt ans Budget. Er ist ökonomisch und effizient.
Es gibt Menschen, die ihm das vorwerfen. Die meinen, seine Effizienz würde zugunsten der Qualität gehen. Die Hälfte seiner Filme waren Flops an den Kinokassen.
Trotzdem gilt er als einer der wichtigsten Regisseure unserer Zeit. Zu Recht.
Auch ich finde nicht alle seine Filme gelungen – Hannibal (der dritte Film aus der Reihe um Hannibal Lecter) beispielsweise war voll von lächerlichen Szenen, die die Figur des Hannibal Lecter geradezu demontierten. Kingdom of Heaven war für mich eine Materialschlacht ohne Herz.
Aber es gibt für mich genug positive Gegenbeispiele, die ich hier gern aufzähle. (Über Blade Runner muss ich dabei sicher nicht reden, oder?!)