Was wir sehen: Retro, Baby. Ein Mann mit Gitarrenkoffer und Anzug in einer stark 60iger-inspirierten grafischen Umgebung. Dazu die Worte „The Limits Of Control. For every way in, there is another way out“ (etwa: Für jeden Eingang gibt es einen Ausgang).
Worum es augenscheinlich geht: Um einen Gangster, der den Groove gepachtet hat. Er hat immer einen Ausweg. Im schlimmsten Fall singt er einfach so schlecht, dass alle den Weg frei machen.
Worum es tatsächlich geht: Ein Gangsterfilm von Jim Jarmusch? Das hat wahrscheinlich nur entfernt etwas mit Logik zu tun. Entsprechend der Plot: Ein mysteriöser Fremder, der sich augenscheinlich außerhalb des Gesetzes bewegt, führt einen Auftrag aus. Er vertraut niemandem auf seiner Reise durch Spanien, seine Träume und sein Bewusstsein.
Zum Plakat: Optisch natürlich ein Leckerbissen, wenn man auf Retro-Ästhetik steht. Dazu sehr klar in der Formensprache und reduziert auf ein kleines Bild. Der Mann mit der Gitarre steht im Fokus.
Alle Kreise bewegen sich von ihm weg und zu ihm hin. Er aber geht unbeirrt seinen Weg.
Die Farben sind eher trüb und das Plakat scheint schon ein wenig verblichen zu sein, was entscheidend zur altmodischen Wirkung beiträgt.
Auch der Trailer sieht fast monochrom aus, bewegt sich im Farbspektrum von Beige zu dunklem Rot, ebenso wie das Poster gestaltet ist.
Und obwohl es mir sehr gut gefällt, hätte ich hier eher einen straight-forward-Gangsterfilm erwartet. Ich glaube, das liegt daran, dass der Fremde so bestimmt aussieht.
Farblich also absolut passend, aber vielleicht hätte man noch ein optisch mysteriöses Element hinzufügen können…
Und was soll eigentlich die Gitarre bedeuten? Vielleicht ist das ja das mysteriöse Element, harrharr!
Inspiriert ist das ganze sicher vom genialen Designer Saul Bass. Von dessen Arbeiten gibt es hier eine Auswahl zu sehen.