Das Plakat zur Musidokumentation „It might get loud“
Was wir sehen: Zuallererst einmal einen schreiend roten Sticker mit den Worten „Der Musikfilm des Jahres“; danach sehen wir von oben nach unten – drei Körper von drei Herren, die jeweils eine Gitarre halten. Direkt darunter stehen drei Namen, nämlich: „The Edge“, „Jimmy Page“ und „Jack White“. Danach der Filmtitel „It Might Get Loud“ und die Information“ 3 Musiker, 3 Generationen und jede Menge Gitarren“. Am unteren Rand löst sich das Rätsel, wer oben zu sehen ist – von links nach rechts – Jack White, The Edge von U2 und Jimmy Page von Led Zeppelin. Continue reading „Es könnte laut werden“→
Auf Evolver bespreche ich das Plakat zum Film „Coco Chanel“, welches ich zwar für einigermaßen gelungen halte, andererseits sind es wiederum Kleinigkeiten, die mich störten, weshalb ich dieses Alternativplakat entworfen habe:
Ebenfalls auf Evolver zu lesen: die Rezension zum Plakat für das Spielzeug-Action-Spektakel „G.I. Joe“. Hier geht’s zum Artikel.
Nachdem das Teaserplakat zur Romanze „Chéri“ noch ganz schlicht daherkam und es hier im Artikel „Schön schlicht“ erwähnte, sind inzwischen zwei Plakate aufgetaucht, die zwar immer noch einigermaßen schlicht sind, mit dem Teaserplakat aber so gar nichts mehr zu tun haben – weder stimmt da der Blauton, noch die Typografie. Auf dem britischen (?) Plakat sieht der Film außerdem aus, als würde es sich hier um eine typischer 1990iger-Jahre-Komödie handeln, in der Michelle Pfeiffer mitspielt – in der abgebildeten Pose befindet sich Ms Pfeiffer glaube ich, mindestens einmal in jedem Film. Seltsam, seltsam. (via)
Auf Evolver bespreche ich die Plakat zum deutschen Film „alle anderen“ und habe seit langem mal wieder eine Plakatalternative gestaltet, die wie immer, schlichter und reduzierter daherkommt, als das Original.
Meine Rezension zum Originalplakat findet sich hier.
Dort bespreche ich auch das Plakat zum überflüssigen Film „Rohtenburg“.
Was wir sehen: Ein sepiagetöntes Bild einer Stadtsilhouette, über der dichte Wolken hängen. Viele Vögel fliegen durch das Bild und ein Vogel, ein Rabenvogel, erscheint im Vordergrund silhouettiert auf einem Zaun sitzend. In der Silhouette erkennt man ein Gesicht. In den Wolken befindet sich außerdem eine Störung, die wie ein schreiender Mund erscheint.
Dazu die Zeilen „Kopf oder Zahl – am Ende ist man immer allein“.
Worum es augenscheinlich geht: Krähen, die zu den Rabenvögeln gehören, werden jede Menge mystische Eigenheiten zugeschrieben. Mir fällt als erstes ein, dass Krähen die Seele eines Menschen ins Reich der Toten begleiten. Der Tod scheint hier von Schmerz begleitet zu sein, den jemand sehr Einsames in einer urbanen, anonymen Umgebung, durchmachen muss.
Worum es tatsächlich geht: Eine Art Episodenfilm, bei der die Leben unterschiedlicher Menschen in einer Großstadt verknüpft werden. Es geht um Gewalt, Tod, Drogen, Einwanderer und Zufälle.
Zum Plakat: Im ersten Moment habe ich mich an „The Mummy“ erinnert gefühlt; an die Szene, in der im Sandsturm ein überdimensionales Gesicht erscheint. Das liegt vor allem an der Farbgebung des Plakates, die die Wolken sandig färbt.
Dass der Vogel auf einem Stacheldrahtzaun sitzt, deutet darauf hin, dass die Protagonisten in ihrem Leben gefangen sind. Der Titel des Filmes spricht dafür, dass ihnen zwar eine Wahl, aber nur eine sehr beschränkte Wahl gelassen wird.
Ich finde das Plakat ansprechend und erwarte hier einen eher ruhigen, nachdenklichen Film, der wichtige Fragen stellt – welche Wahl habe ich, was sind die Konsequenzen daraus, ist der Tod wirklich das Ende?
Der Trailer des Filmes zeigt jedoch eine völlig andere Welt – im Stil von Guy Ritchie sehr schnell geschnitten und mit Standbildern und Grafik garniert, scheint der Film eher ein harter Gangsterfilm voller korrupter Polizisten und schmieriger Unterweltbosse zu sein.
Einen größeren Kontrast zwischen Plakat und Trailer habe ich selten gesehen. Nun frage ich mich natürlich, ob hier die Gestaltung völlig daneben gegangen ist oder der Trailer nicht wirklich die Stimmung des Films zeigt? Ich würde mir vermutlich „beide“ Filme anschauen, allerdings unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen – während ich nach dem Plakat auf ein nachdenkliches Drama vorbereitet wäre, würde ich mich nach dem Trailer eher von einem Gangsterfilm unterhalten lassen.
Seltsam. Während ich die Typografie durchaus passend finde, könnte ich mir das Plakat zum im Trailer gezeigten Film könnte beispielsweise so vorstellen:
PS: nach Henriks berechtigter Kritik in den Kommentaren füge ich nun noch einen weiteren Vorschlag hinzu. Insgesamt ein bisschen „rauher“. Ich versuche im Übrigen immer Material zu verwenden, welches vom Film stammt. Und verstehe die Plakate auch nicht als endgültige Version :-) Mir würde hierfür auch ein minimalistisches Plakat mit einer „flipping coin“ als Motiv gefallen…
Was wir sehen: Robert Downey Jr. starrt uns intensiv an. Jamie Foxx ist im Cellospiel versunken. Oder denkt über die skizzierte Skyline unter sich nach. Und warum fliegen da eigentlich so viele Strichvögel?
Worum es augenscheinlich geht: Jamie Foxx ist nicht nur Ray Charles, sondern auch ein formidabler klassischer Musiker. Robert Downey Jr. ist dramatisch intensiv, steht aber im Schatten von Jamie Foxx. Der hat ja auch das größere Instrument.
Worum es tatsächlich geht: Robert Downey Jr. spielt Steve Lopez, einen Journalisten, der auf der Suche nach einer Story auf den schizophrenen, obdachlosen aber begnadeten Cellisten Nathaniel (Foxx) trifft. Sie freunden sich an und Lopez versucht, das ehemalige Wunderkind wieder ins Leben zurückzuholen. Der Film basiert auf wahren Ereignissen.
(Hier kann man mehr über Nathaniel Ayers lesen).
Zum Poster: Ein kruder Mix. Dramatische Portraitbeleuchtung, verspieltes Indiegekritzel, ein nachdenklicher Jamie Foxx, und fast „floating heads“, die auch noch schlecht übereinander gelegt sind. Auf den ersten Blick passt das alles nicht zusammen. Es mag nun sein, dass mit den unterschiedlichen Stilen die Schizophrenie des Hauptcharakters unterstrichen werden sollte, allerdings erscheint ausgerechnert er auf dem Poster als das ruhigste und ausgeglichenste Element.
Ich denke, man hätte hier in zwei andere Richtungen gehen können: ein ganz klassisches, eher dramatisches Poster, auf dem nur Jamie Foxx zu sehen ist – oder man hätte das hibbelige, verstörende der Krankheit weiter ausbauen können. Auch hier bin ich der Meinung, dass man auf Downey hätte verzichten können – eine Nennung seines Namens hätte es auch getan.
Der Film heißt ja schließlich „Der Solist“ und nicht „Das Duo“.
Das Plakat zu Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation
Was wir sehen: schwarz/rot/gold/grau und Schrift. Aber auch Schrift. Und Schrift!
Worum es augenscheinlich geht: Nun ja, das hervorstechendste Element ist der Titel und dieser sagt, es geht um „die Lage der Nation Deutschland im Jahr 09“.
Worum es wirklich geht: Hoffentlich um die Lage der Nation im Jahre 2009! Oder, wie es die offizielle Webseite zum Film ausdrückt: „ein Panoramabild der gesellschaftlichen und politischen Situation der heutigen Bundesrepublik“.
Als Kurz- oder Dokumentarfilm, abstrakt, poetisch, experimentell, kurz oder kürzer.
Zum Plakat: Der Deutschland-Bezug ist durch die Landesfarben offensichtlich.
Was aber m. E. auch transportiert wird: die Beteiligten nehmen sich selbst wichtiger, als ihre Filme. Deshalb sehen wir auf dem Plakat auch vorrangig Schrift: es wird nicht nur jeder Regisseur genannt, auch alle Hauptdarsteller und sogar Teile der Filmcrew von jeder Episode werden genannt. Bei 13 Kurzfilmen kommt da natürlich einiges zusammen, was als „Info“ untergebracht werden muss.
Ist das für den Kinozuschauer so entscheidend?
Das Plakat wirkt deshalb auf mich wie ein Kompromiss.
Man konnte sich also nicht auf ein bildliches Element einigen. Wozu auch? Es werden 13 unterschiedliche Sichtweisen in 13 Episoden erzählt, die kein einheitliches Bild ergeben können.
Wieso ist dann die nächste Idee aber, das Plakat so vollzustopfen, dass der sogar der Haupttitel fast untergeht?
Eine Reduzierung hätte mir auch hier besser gefallen: den Filmtitel groß in die Mitte, die beteiligten Regisseure in einem kleineren Block untergebracht.
Was mir als Element gut gefällt: die schwarz/rot/goldenen Pinselstriche im Hintergrund verleihen dem Plakat wenigstens ein bisschen Leichtigkeit. Und was mir positiv auffällt: das Schwarz hat den geringsten Anteil, Rot und „Gold“ stehen im Vordergrund; das lässt doch wenigstens auf ein bisschen Optimismus in den Filmen hoffen…
Mein Gegenvorschlag:
Warum ich immer für Reduktion bin? Ein Plakat wird normalerweise im Vorbeigehen (oder noch schneller: im Vorbeifahren) wahrgenommen. Es hat also nicht viel Zeit, seine Wirkung zu entfalten oder Informationen loszuwerden. Bei den paar Sekunden muss also vor allem schnell hängen bleiben, worum es geht. Und dafür sind so wenig Informationen, so übersichtlich wie möglich angeordnet am besten.
Wenn noch mehr Info untergebracht werden soll, kann das in kleinerer Schriftgröße durchaus geschehen: wer sich tatsächlich durch ein Plakat so angesprochen fühlt, dass er mehr wissen möchte, tritt auch mal näher heran und bleibt stehen.