via iwatchstuff.org
Was wir sehen: Einen kleines Bahnhofshäuschen mitten im Nirgendwo. Einen älteren Herren im Anzug, daneben ein reisewilliger kleiner Junge. Es ist gutes Wetter. Dazu die große Frage: „Is Anybody There?“ (Ist irgendjemand da?)
Worum es augenscheinlich geht: Um eine besondere Freundschaft von zwei sehr unterschiedlichen Menschen, die sich zufällig gefunden haben; vielleicht, weil sie die gleichen Fragen an das Leben haben.
Worum es tatsächlich geht: Um den jungen Edward (Bill Milner), der im elterlich geführten Altenheim aufwächst und versucht herauszufinden, was nach dem Tod passiert. Dazu interviewt er alle Bewohner und trifft eines Tages auf den rebellischen Clarence (Michael Caine), einen Zauberer im Ruhestand. Eine Freundschaft entwickelt sich, die beide verändern wird.
Zum Plakat: Als erstes möchte man wahlweise rufen: „Ja, ich bin da“ oder „Ja, Michael Caine und ein kleiner Junge sind da“, um die große Frage des Filmtitels zu beantworten.
Interessant finde ich, dass Michael Caines Name sogar größer als der Filmtitel zu sehen ist, und auch, wenn man die westliche Leserichtung bedenkt, als erstes gelesen wird. Es wird ihm also augenscheinlich das Potential zugesprochen, Zuschauer ins Kino zu locken, die sich unabhängig von der Geschichte einen Film mit Caine auf jeden Fall ansehen.
Nun handelt es sich hier um eine Independentproduktion, sodass wahrscheinlich einfach der größte Trumpf vom Studio gezogen wird.
Die Farbwahl der Schrift im Kontrast zum Bild gefällt mir sehr gut – auch von weitem ist das deutlich erkennbar und es wirkt sehr freundlich und sommerlich.
Das Bild erzählt interessanterweise einen Teil der Geschichte, das liegt sicher daran, wie die beiden positioniert sind – zum einen zusammen, weil sie nebeneinander stehen, zum anderen ist zwischen ihnen noch Platz, sodass sie nicht wie Familienangehörige wirken. Auch der Kontrast in der Kleidung ist sehr stark – links haben wir den eleganten älteren Herren, rechts den unbekümmerten, neugierigen Jungen.
Das Bild des Bahnhofes zeigt, dass die beiden auf eine Reise gehen. Dass das auch nur im übertragenen Sinne gemeint sein kann, zeigt sich daran, dass der „Bahnhof“ völlig ausgestorben ist und es nicht so wirkt, als ob bald ein Zug kommt.
Die Stimmung – stark geprägt durch das schöne Wetter – ist auf jeden Fall positv, auch wenn die beiden Menschen recht ernst schauen.
Ich habe mir die Geschichte tatsächlich nur durch das Ansehen des Plakates erschlossen, auch deshalb halte ich es für sehr passend.
Die Bilder im Trailer sind sehr charmant und auch wenn das Thema sicher kein brandneues ist, scheint dies doch ein freundlicher, manchmal melancholischer Film über Freundschaft, Tod und den Sinn des Lebens zu sein.