via Liisa
Was wir sehen: Ganz im Gegensatz zur Suggestion des Filmtitels sehen wir keinen grauen Garten, sondern fröhliche Farben und fröhliche Frauen. Eine amerikanische Flagge im Hintergrund. Einen Hut in den Farben der amerikanischen Flagge. Die Frauen sind im 1950iger-Jahre-Stil gekleidet. Und sie lachen!
Worum es augenscheinlich geht: Darum, dass es in den 1950iger Jahren nicht nur frustrierte und graue Hausfrauen gab, sondern auch Menschen, die sich des Lebens freuen konnten und um das zu demonstrieren ihre Wände gelb und türkis streichen. Viva la Revolucion!
Worum es tatsächlich geht: Um die Tante und die älteste Cousine von Jackie Onassis, die sich irgendwann aus der New Yorker Gesellschaft zurückzogen um sich in ihr Sommerhaus auf Long Island zu begeben, welches „Grey Gardens“ hieß. Die durch den Rückzug aus der Gesellschaft eintretende soziale Isolation sorgte nicht nur dafür, dass ihr Gespür für die Realität verschwand, sondern langsam auch ihr Reichtum. Schließlich kommt sogar das Gesundheitsamt für eine Überprüfung vorbei und nun muss Jackie einspringen, und die beiden retten…
Der Film ist im Übrigen ein Fernsehfilm, der auf HBO ausgestrahlt wird.
Zum Plakat: Ei-ei-ei, wer mochte denn da weder Drew Barrymore noch Jessica Lange? Das war das erste, was mir beim Betrachten des Plakates auffiel: die beiden sehen so fürchterlich, ja gar verformt aus, dass es richtig schmerzt, die Bilder zu betrachten. Ein unvorteilhafteres Bild von Barrymore ist mir noch nicht untergekommen – und das sage ich, obwohl ich die Dame nicht einmal besonders schätze! Also, das Bildmaterial geht schon mal gar nicht, je länger ich es ansehe, desto verrückter erscheinen mir die beiden auch – was zugegebenermaßen zum Film passt.
Außerdem fragwürdig: warum wurde von Barrymore ein Bild mit einem solch biederen Outfit gewählt, wenn doch eine Tagline lautet „true glamour never fades“?
Es hätte nämlich durchaus vorteilhafteres Material gegeben:
Positiv zu vermerken ist die sehr lebendige Farbgebung – sie spiegelt nicht nur die Modefarben der Zeit wider, sondern lässt das Plakat auch mit Frohsinn vibrieren.
Außerdem finde ich die Aufteilung durchaus gelungen: sie zeigt, dass die Frauen zwar zusammengehören, aber beide auch eine starke eigene Persönlichkeit hatten. Vielleicht wäre es noch besser, wenn auch der Blick von Jessica Lange an uns gehen würde.
Das Plakat hat auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit erregt, genauer Hinsehen erschreckte allerdings :-)