Das Plakat: Funny People


Was wir sehen: 3 Menschen, die uns milde anlächeln.

Worum es augenscheinlich geht: Um so genannte „lustige Leute“, die es dennoch gerade mal zu einem leichten Lächeln bringen. Die drei scheinen sich immerhin zu mögen, allerdings der Körperhaltung nach nicht in einer sexuellen, sondern einer geschwisterlichen Verbindung.
Sie scheinen von uns zwar leicht amüsiert, aber auch gelangweilt zu sein.

Worum es wirklich geht:
Der erfahrene Comedian George Simmons (gespielt von Adam Sandler) erfährt, dass er nur noch ein Jahr zu leben hat. Um noch etwas Bedeutsames zu machen und zu hinterlassen, nimmt er einen Comedy-Frischling unter seine Fittiche, um ihn zu formen & ihm zu helfen: Ira Wright, gespielt von Seth Rogen. Eine Frau gibt es auch noch, in die ist George verliebt, aber sie hat natürlich einen perfekten, unlustigen anderen Mann.
Die beiden freunden sich an und ich rate mal, dass sie wahrscheinlich lernen, dass das Leben lebenswert ist, man im Augenblick leben sollte und jeden Tag nutzen, als wäre es unser letzter.

Zum Plakat: Lustige Leute sind also unter Umständen gar nicht immer so gut gelaunt?! Deshalb gucken die auf dem Plakat also nur so halbamüsiert!
Adam Sandler fand ich ja immer nur in Filmen gut, in denen er nicht wirklich fidel, sondern tragisch war: Punch Drunk Love & Reign Over Me (Die Liebe In Mir). „Funny People“ scheint eine Mischung aus tragisch und komisch zu sein.Leider erzählt das Plakat überhaupt keine Geschichte, sondern sieht nur aus wie ein Schnappschuss von drei Leuten, die ein bisschen zu breit sind, um auf ein schmales Hochformat zu passen.Ich würde es beispielsweise besser finden, wenn die Damen und Herren unter dem Titel dann richtig ernst gucken würden, als Kontrast.So zielt das Plakat eigentlich nur auf Leute ab, die die Gesichter irgendwie kennen und sich vorstellen können, halblustige Leute 90 Minuten am Stück anzusehen.

Mein Gegenvorschlag (Scribble! Ich habe nicht wirklich ein superernstes Foto von Adam Sandler gefunden, das wäre doch also mal ein Vorschlag, Mr Sandler: machen Sie doch mal ein ernstes Fotoshooting…) :

IMDB-Link zu Funny People

Das Plakat: Freitag, der 13.

Was wir sehen: Schwarzer Hintergrund; eine Hockeymaske, mit roten Farbspuren. Kein Gesicht.

Worum es augenscheinlich geht: Jemand nimmt Hockey ernst. Sehr ernst. So ernst, dass er seine zugegebenermaßen altmodische Spielermaske mit Kriegsbemalung aufpeppt.

Worum es wirklich geht: Freitag, der 13. ist eine Horrorfilmreihe, in der es um den Serienmörder Jason geht; sein Markenzeichen ist seit dem 3. Teil der Reihe eine Eishockeymaske, die er immer trägt.
Der aktuelle Teil ist eine Neuinterpretation des ersten Teiles und keine Fortsetzung. Die Geschichte wird also zeitgemäß und sicher mit mehr Blut und Brutalität neu erzählt.

Zum Plakat: Wenn man niemals einen Film dieser Reihe gesehen, bzw. noch nie davon gehört hat, versteht man die Symbolik des Plakates mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.
Durch die einfache Formensprache und die fast ikonenhafte Darstellung der Maske, die uns mit blicklosen Augen aus dem Dunkel fast anzustarren scheint, ist das Poster aber ein echter Hingucker.
Auf jeden Fall lässt uns das Poster wissen, dass es hier ernsthaft zur Sache geht. Kein Feel-Good-Movie, kein Happy End und sicher keine Komödie.

Kleine Nerd-Beobachtung am Rande: normalerweise starten Filme in Deutschland immer an einem Donnerstag; dieser hier aber wird dank des Filmtitels geadelt und startet tatsächlich am Freitag, den 13. März.

IMDB-Link zum Film

Am Ziel vorbei….

…scheint die neue Kampagne zum aktuellen Alien-Film „Der Tag an dem die Erde still stand“.
An Dresdner Haltestellen wurde aus dem Originalplakat:


dieses hier:Aus dem Schriftzug „Der Tag an dem die Erde still stand“ wurde also „Der Tag an dem Dresden still stand“.
Nun finde ich die Idee zwar originell, aber: mir ist der Wechsel von „Welt“ zu „Dresden“ gar nicht aufgefallen, weil ich auf Grund des Bildes im Kopf sofort den richtigen Titel hatte (ich hatte schon eine Verabredung, um den Film im Kino zu sehen) und das Plakat gar nicht näher betrachtete.
Dafür wurde ich schon von mehreren Menschen gefragt, was denn das Plakat mit Keanu Reeves bedeuten solle; wird er etwa in Dresden einen Film drehen?
Dass das Plakat für einen schon fertigen Film warb, war diesen Leuten nicht klar.
Nun könnte ich mich fragen, wieso sie die Zeilen „Ab 11.12.08 nur im Kino“ übersehen haben. Das ist allerdings nicht verwunderlich, wenn ich mir die Gestaltung des Plakates ansehe: erster Blickpunkt ist das Gesicht im rechten Teil; das Auge leitet den Betrachter dann zum Schriftzug „Der Tag an dem Dresden stillstand“ hinüber. Viel länger wird ein Plakat in der Regel aber auch nicht betrachtet, denn normalerweise laufen oder fahren wir daran vorbei. Den kleineren Schriftzug in der linken unteren Ecke zu sehen, hätte schon mehr Interesse und Aufmerksamkeit verlangt, als viele Personen einem Werbeplakat grundsätzlich entgegenbringen.

Merke: auch für eine gute Idee braucht es die entsprechenden Gestaltungsrichtlinien um sie in verschiedenen Medien überzeugend zu präsentieren.

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